Wochenbettkräuter: Lavendel (mit Rezept für Lavendel-Erdbeer-Sirup)

Zugegebenermaßen hat der Sirup, den ich hier vorstellen will, keinerlei „Gesundheitseffekte“. Wenn ich fürs Wochenbett koche, verwende ich sonst meistens sehr ausgewählte Zutaten und setze alles ganz bewusst ein. Aber manchmal darf es auch einfach mal was leckeres ohne weitere Hintergedanken sein. Meine Kinder lieben die Sirupe(? ist das der Plural von Sirup?), die ich koche, und es ist immer etwas besonderes, wenn es „Limo“ gibt und nicht einfach nur Wasser, was wir sonst trinken.

Dennoch ist Lavendel ein besonderes Kraut für die Zeit mit Baby.

Er hat so vielseitige Heilkräfte – innerlich als Tee wirkt er beruhigend, schlaffördernd, angstlösend…

Äußerlich angewandt als Sitzbad, Dampfbad oder in Lösungen zum Aufsprühen unterstützt er die Wundheilung, beruhigt wunde Stellen, wirkt antiseptisch, krampflösend und entspannend.

Das ätherische Öl ist eines der wenigen, das man auch für Babys oder in ihrer Nähe verwenden darf. Auch hier wird die beruhigende, entspannende Wirkung des Lavendels genutzt.

Im folgenden Rezept wird der Lavendel aber „nur“ als Geschmacksgeber genutzt. Den Sirup kann man mit Wasser verdünnen und so trinken, man kann ihn aber auch über Milchreis oder andere Desserts geben. Ein Schuss davon in einer Weißweinschorle ist an einem warmen Sommerabend auch sehr lecker, aber passt vielleicht nicht so ganz zum Thema hier ;). Eine besondere Leckerei ist es auf jeden Fall, wenn man eine Tasse heiße Schokolade mit Sahne zubereitet und mit diesem Sirup süßt <3

Lavendel-Erdbeer-Sirup

Zutaten:

  • Saft und abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
  • 150 g Zucker
  • 500 ml Wasser
  • 500 g Erdbeeren (TK geht auch)
  • 20 Lavendelblütenstände
  • 1/2 TL Zitronensäure
  1. Bringe Wasser, Zucker, Zitronensaft und -schale in einem hohen Topf zum Kochen. Dabei rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  2. Gebe die Erdbeeren, den Lavendel und die Zitronensäure dazu und lasse alles 20 Minuten köcheln. Zerdrücke die Erdbeeren dabei mit dem Kochlöffel oder einem Kartoffelstampfer (oder einer Suppenkelle, oder was du eben so hast).
  3. Nimm den Topf vom Herd und lasse alles 30 Minuten abkühlen. Nicht länger, sonst schmeckt der Sirup danach nach Seife 🙂
  4. Gieße die Mischung durch ein Sieb, das du mit einer sauberen Mullwindel ausgelegt hast. Presse dabei das Fruchtfleisch sanft aus und lasse alles nochmal einige Zeit abtropfen.
    Wenn du keine Lust auf die Sauerei hast, kannst du auch nur ein feines Sieb nehmen, dann wird der Sirup halt „naturtrüb“, weil sich noch viele kleine Schwebstoffe drin befinden.
  5. Nun kannst du den Sirup entweder in sterilisierte Flaschen füllen und innerhalb der nächsten 3 Monate aufbrauchen, oder ihn für längere Haltbarkeit einfrieren. Oder du bist so ein Eichhörnchen wie ich und möchtest, dass der Sirup theoretisch für die nächsten hundert Jahre hält und kochst ihn nochmal auf und füllst ihn dann in die sterilisierten Flaschen. Dann kannst du ganz sicher sein, dass er keimfrei und sehr lange haltbar ist. Wenn deine Flaschen einen Twistoff-Deckel haben, kannst du auch sehen, ob sie Vakuum gezogen haben.

Tipps zum Sterilisieren: Ich verwende für größere Mengen Sirup gern saubere Tomatenpassataflaschen. Du kannst aber zum Beispiel auch Glasflaschen nehmen, in denen mal Smoothies waren. Wenn die Flaschen einmal gründlich gespült wurden, kannst du sie zum Sterilisieren ganz einfach in den Backofen geben. Dazu müssen sie trocken sein und ca. 15 Minuten im 120 Grad heißen Ofen stehen. Fertig. Währenddessen kochst du die Deckel in einem kleinen Topf mit Wasser aus. Wenn ich nur 1-2 Flaschen brauche, kippe ich aber oft auch nur kochendes Wasser rein und lasse es einige Zeit stehen. Bisher ist mir nie ein Sirup oder eine Marmelade verschimmelt…

(Rezeptidee aus „Wein, Likör & Sirup“ von Beshlie Grimes)

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